LINEN MAGAZINE

Haben Sie schon einmal unter einer Seidenbettdecke geschlafen? Falls nein: Es kann Ihnen auf Anhieb ein neues, bis dahin unbekanntes Schlaferlebnis schenken. Unter einer Seidendecke wird in gänzlich neuer Weise spürbar, dass Schlaf zu den wichtigen Bereichen der Lebensqualität gehört. Unter einer Seidenbettdecke entsteht ein besonderes Erlebnis von Leichtigkeit. Haut und Körper genießen die Berührung mit einer Seidenbettdecke.

Das angenehme Gefühl von Seide auf der Haut ist bekannt. Dieses Erlebnis steigert sich unter einer Seidenbettdecke zum Wohlbefinden pur. Die Decke umschmiegt den Körper wie eine zweite Haut und umhüllt ihn leicht und sanft. Ob die Umgebung kalt oder warm ist: Immer gleicht eine Seidendecke die Temperatur aus, so dass ein wohltuendes Klima unter ihr herrscht. Schwitzen und Frieren sind unter einer Seidendecke kaum möglich. Die bekannteste und beste Manufaktur für Seidenbettdecken in Deutschland ist übrigens die Plauener Seidenweberei.

Der Fachautor Volkmar Schwabe hat vor einigen Jahren in ähnlicher Weise seine Begeisterung im Paracelsus-Magazin geschildert, nachdem er erstmals unter einer Seidendecke geschlafen hatte. Schwabe nahm das als Anlass, sich genauer mit der Seide zu befassen. Was ihn am meisten interessierte: Wie wirkt sich Seide auf die Gesundheit aus? Doch Seide ist nicht gleich Seide. Schwabe richtete sein Augenmerkt auf die hochwertigste und edelste Variante dieses Naturprodukts, auf die sogenannte Maulbeerseide. Sie wird von den Larven des Seidenspinners Bombyx mori gesponnen. Maulbeerseide heißt das kostbare Textilprodukt, weil sich die Seidenspinner-Raupen von den Blättern des Maulbeerbaumes ernähren. Die Faser der Maulbeerseide besitzt einen schimmernden Glanz, ist vollkommen ebenmäßig, besitzt hohe Festigkeit, isoliert sowohl gegen Wärme als auch gegen Kälte und kann bis zu 30% ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen. Mit all diesen Eigenschaften ist Maulbeerseide hervorragend geeignet für eine Verwendung als Bettwäsche oder Bettdecke. Was hat der Forscher über die gesundheitlichen Wirkungen von Seide herausgefunden?

Gesundheit und Seide

Die Seidenspinner-Raupe produziert ihren Seidenfaden aus dem Protein Fibrin. Dabei helfen ihr symbiotische Bakterien in der Raupen-Darmwand. Sie bilden sogenannte proteolytische Enzyme namens Serrapeptase oder Serrapeptidase. Diese Enzyme spielen eine wichtige Rolle bei der Wundheilung. Sie kommen bei medizinischen Behandlungen gegen Entzündungen, Rheuma, Allergien, Infektionen oder Thrombosen zur Anwendung. Die heilenden Wirkstoffe sind in der traditionellen chinesischen Medizin ebenfalls bekannt und Seidenraupen nehmen in ihr bis heute einen wichtigen Platz ein.

Positive Wirkung hat Seidenwäsche laut British Journal of Dermatology (2004) bei Hauterkrankungen wie Akne, Neurodermitis, Erythemen und Entzündungen. Hier kommt die Zusammensetzung der Seidenfaser ins Spiel. Ihre Eiweißbausteine bilden eine Struktur ähnlich der menschlichen Haut. Die Berührung von Seide wirkt heilsam auf Hautirritationen und lindert ebenfalls Beschwerden bei Ekzemen, trockener Haut und Pilzinfektionen. Übermäßige Schweißproduktion kann durch Seide am Körper reduziert werden und sogar Kinder mit Bronchitis sollen unter Seidendecken weniger Beschwerden haben.

Eine wissenschaftliche Erklärung bietet Professor Dirk Höfer. Er arbeitet am Internationalen Textilforschungszentrum Hohenstein im baden-württembergischen Bönnigheim. Die außergewöhnliche Faserlänge hochwertiger Maulbeerseide enthalte nur sehr wenige herausstehende Faserenden. Hautreizungen durch Faserenden seien daher bei Naturseide kaum möglich. Das Textilforschungszentrum untersucht die deutsche Bett- und Schlafkultur nach wissenschaftlichen Maßstäben und erteilt nur selten Bestnoten – sei es beim Schlafkomfort oder bei Bewertungen für die Klimawirkung von Textilien. Den Bettdecken aus Maulbeerseide verlieh das Bönnigheimer Institut allerdings die Note 1,0 mit dem Prädikat „sehr gute Schlafempfehlung“ für Personen, die unter Allergien und Hauterkrankungen leiden (Prüfnummer HL 10.4.6613).

Wissenschaftlich erwiesene Erkenntnisse spiegeln sich auch in erfahrungbezogenen Methoden der Heilkunde wider. Eine umfassende Feldstudie vom Institute of Medicine Human Research in Guilin/ China bestätigte die Wirkung von Seide auf menschliche Haut. Der Forschungsleiter, Prof. Dr. med. Pen Yu Ho Fang, fasst das Ergebnis in einem eindeutigen Satz zusammen: „Seide tut der Haut gut.“ Doch nicht nur körperliches Wohlbefinden wird durch Berührung mit Seide gesteigert. Das leichte, kostbar feine Gewebe hat zusätzliche Wirkungen auf die menschliche Psyche. Vor allem bei depressiver Gemütsschwere kann Seide eine seelisch unterstützende und aufhellende Wirkung erzielen. Im Buch „Sanfte Heilpraxis mit selbstgemachten Medikamenten“ beschreibt Dr. Jürg Reinhardt die antidepressive Wirkung von Seide mithilfe einer Licht-Analogie. Die Seidenraupe sauge Sonnenlicht in sich auf und verwandele es in einen Seidenfaden. Seide sei deshalb einem Gewebe aus Licht vergleichbar und wirke gut gegen Depressionen.

Hausstaubmilben und Seidenbetten

„Hautfresser“ – das bedeutet der lateinische Hausstaubmilben-Name Dermatophagoides wortwörtlich übersetzt. Damit ist die Lebensgrundlage der allergieauslösenden Milben konkret umschrieben: Sie ernähren sich von abgefallenen Hautschuppen. Täglich verliert der Mensch rund 1,5 g Hautschuppen. Diese werden zunächst vom Schimmelpilz Aspergillus verdaut, danach laben sich die Milben daran. Da Milben zur Nahrungsaufnahme vom genannten Schimmelpilz abhängig sind, tragen sie ihn auf dem eigenen Körper immer mit sich und verteilen ihn durch Bewegungen in die Umgebung. So entsteht rund um die herabgefallenenen menschlichen Hautschuppen ein Klima aus Schimmelpilzen und Milben. Doch diese Kombination ist nicht allein allergieauslösend. Hochgradig allergen ist vielmehr der Milben-Kot. Er reichert sich zu feinen Staubpartikeln an. Sie haben eine ungefähre Größe von 35 μm, verbreiten sich in der Luft und werden eingeatmet. Befinden sie sich im menschlichen Körper, können sie dort jene bekannte Hausstauballergie auslösen.

Ideale Lebensbedingungen finden die Dermatophagoides bei Raumtemperaturen um 25 °C und relativer Luftfeuchtigkeit von 70%. Optimaler Lebensraum ist daher ein Daunenbett – und das Paradies für Hausstaubmilben ist ein Daunenkopfkissen. Reichlich Futter durch Hautschüppchen, angenehme Wärme und noch mehr Feuchtigkeit gehen vom Kopf eines Schlafenden aus. Allein die menschlichen Atemzüge transportieren pro Nacht 250 bis 400 ml Wasser in Richtung Kissen. Daher gibt es keine Daunenkopfkissen ohne Milben, ganz im Gegenteil: Daunenkissen können Heimstätte für 400.000 Milben sein. Jede einzelne dieser Milben produziert am Tag etwa 20 Kotkügelchen. Wer nun weiterrechnen möchte, wie viele Millionen Kotkügelchen am Tag, pro Woche, pro Monat im Daunenkissen entstehen können – Statistisch besehen enthält ein Teelöffel Schlafzimmerstaub 1000 Milben und 250.000 Kotkügelchen.

Seidenbettdecke und Seidenkissen bieten Hausstaubmilben keine Lebensgrundlagen. Das liegt an der besonders glatten Oberflächenstruktur der Seidenfaser und ihren staubabweisenden Eigenschaften. Auch Pilze haben es auf der Seidendecke schwer. Der Qualitätsunterschied für Allergiker ergibt sich schlüssig aus diesen Fakten.

Klima und Seide

Die wärme- und kälteisolierenden Eigenschaften von Maulbeerseide ergeben sich aus der mikrofaserähnlichen Proteinstruktur der Seidenfaser. Sie kann die menschliche Körpertemperaur schnell aufnehmen und speichern, aber auch regulieren. Denn überschüssige Wärme gibt sie durch ihr langfädiges Kapillarsystem wieder ab. Kältezonen, Hitzestau oder Verdunstungskälte treten bei Seidentextilien wie bei Seidenbettdecken nicht auf. Das schützt die Gesundheit nachhaltig. Denn gerade die Verdunstungskälte, kombiniert mit feuchten Textilstellen, ist oft Ursache für Erkältungen, rheumatischen Beschwerden oder Verspannungen. Seide erzeugt ein einmaliges textiles Klima.

Feuchtigkeit und Seidenbetten

Bei der Aufnahmefähigkeit von Feuchtigkeit beeindruckt Seide. Mikrofasern können nur 2,5% ihre Gewichts an Wasser aufnehmen, Daunen erreichen 8,5% und Seide gut 30%. Entscheidend ist aber die Feuchtigkeitsdurchlässigkeit einer Seidendecke für ein anhaltend trockenes Schlafklima. Bettdecken aus Maulbeerseide nehmen die Feuchtigkeit nicht nur schnell auf, sondern geben sie ebenfalls zügig an die Außenluft ab – ohne dass es zu Verdunstungskälte kommt. Wasserdampf oder Feuchtigkeit entstehen nicht unter einer Seidendecke. Wichtig für die Gesundheit ist das vor allem wegen des nächtlichen Schlafverhaltens. Eine Bettdecke wird im Schlaf unbewusst zur Seite geworfen, wenn sich eine unangenehme feuchte Wärme unter ihr entwickelt hat. Kommt nun Zugluft an die feuchten Körperpartien und kühlen diese aus, sind Muskelverspannungen oder andere Probleme mit dem Bewegungsapparat die Folge. Kein Problem mit einer Seidenbettdecke.Wer Schweißprobleme am Kopf hat und probehalber ein Seidenkopfkissen aus 100% Maulbeerseide ausprobiert, wird den positiven Unterschied sofort spüren.

Hilfreich sind die klima- und feuchtigkeitsausgleichenden Wirkungen von Seidenbetten für Frauen in den Wechseljahren. Die häufigen, kurzen Hitzewallungen und das anschließende Frösteln unterbricht für gewöhnlich mehrfach den Schlaf. Die nächtliche Erholung ist geringer, was sich auf Reizbarkeit und Stimmungslage am Tag auswirkt. Da Maulbeer-Seidenbetten Körperfeuchtigkeit und Wärmeklima effizient regulieren, erlauben sie den Frauen während des Klimakteriums einen durchgängigen und wohltuenden Schlaf. Diese Beobachtung hat Ursula Daffner aus Salzburg gemacht, Raumgestalterin und Unternehmensführerin von „RaumKultur.eu“. Bestätigt wird diese Alltagsbeobachtung auch wissenschaftlich. Prof. Dr. Ingrid Gerhard ist Umweltmedizinerin und informiert über gesundheitliche Effekte durch Seide im „Netzwerk Frauengesundheit“. Laut Gerhard zeigen biochemische Untersuchungen, dass Aminosäuren aus der Maulbeerseide das zentrale Nervensystem beeinflussen. Sie wirken beruhigend und vertiefen den Schlaf. Dieses Phänomen wird als „Sleep-Faktor“ bezeichnet und trägt zur Verbesserung von Lebensqualität bei. Raumgestalterin Ursula Daffner ergänzt diesen Aspekt um einen Hinweis auf die antibakterielle Wirkung von Seidengewebe bei einer Seidenbettdecke. Die mit dem Schwerpunkt Schlafkultur tätige Raumausstatterin berichtet, ein Vollseidenkopfkissen helfe ihr u.a. bei Migräne, Zahn- oder Stirnhöhlenschmerzen.

Baubiologie und Seide

Manche Personengruppen beschreiben sich als empfindlich gegen Elektrosmog-Strahlung und geopathische Einflüsse. Seide soll in solchen Fällen eine abschirmende Wirkung erzielen und den Betroffenen helfen können. Trifft das zu? Diese Frage bewegte Ursula Daffner und sie beauftragte eine Spezialfirma für Messtechnik. Bettwaren aus Maulbeerseide – Bettauflagen, Seidenbettdecke, Kopfkissen – ließ sie messtechnisch überprüfen. Es ging um die abschirmende Wirkung gegen Erdstrahlen, dem sogenannten Hartmanngitter, und erdmagnetischen Einflüssen aus dem Currygitter und Wasseradern. Das Ergebnis: Tatsächlich sind Messunterschiede feststellbar. Beispielsweise reduziert eine Seiden-Abschirmdecke die Intensität der Hartmannkreuzungs-Strahlen mit dem Skalenwert 3 (stark) auf eine Intensität mit Skalenwert 6 – 7 (unbedenklich). Ähnliche Resultate ergaben die Untersuchungen bei Wasseradern und Currykreuzungen. Befürworter der Radiästhesie messen eine sogenannte feinstoffliche Energie für lebensstärkende Prozesse mit der Maßeinheit Bovis. Die Seidenbettwaren konnten demgemäß die positive Energie von 6700 Boviseinheiten auf 7500 erhöhen.

Der gemeinnützige Forschungskreis für Geobiologie Dr. Hartmann e.V. bestätigt diese messtechnischen Ergebnisse aus eigenen Erfahrungen. Bei der Erstellung von sogenannten Biorhythmogrammen zeigen sich bei Verwendung von Seidenbettdecke deutliche Beruhigungen bei Hautwiderstandswerten in Hinsicht auf Erdstrahlen und Erdverwerfungen. Entstörte oder ungestörte Plätze weisen diese geringeren Widerstandswerte auf. Ob sich aus den Kurzzeiteffekten bei Verwendung einer Seidenbettdecke auch Langzeitwirklungen ergeben, das will Günter Engelhardt prüfen.

Bekannter als die feinstofflichen Wirkungen von Seide sind ihre physikalischen Eigenschaften im baubiologischen Zusammenhang. Seide brennt nicht. Daher eignet sie sich gut für Einrichtungen in Pflegeeinrichtungen oder Hotels. Ihre hohe Selbstreinigungskraft macht Seide zu einem hygienischen Einrichtungsstoff. Hilfreich ist das insbesondere für Kliniken und sonstige Räume, in denen sich kranke Menschen aufhalten. Die Privatklinik Marinus am Stein befindet sich in Brannenburg am Inn und hat sich auf Patienten mit Krebsleiden spezialisiert. Alle Klinikbetten werden bewusst mit Seidenbettdecke aus Maulbeerseide ausgestattet. Das verschafft den Patienten den höchstmöglichen Erholungsschlaf. Die besondere Schlafqualität unter der Seidenbettdecke wird gezielt als Gesundheitsfaktor eingesetzt.

Zuletzt sei noch erwähnt, dass auch die Krankenkasse Barmenia ihren Mitgliedern den Gebrauch von Seidenbettdecke nahelegt. Die luftigen, leichten Decken wirken sich nicht nur positiv auf den Schlaf aus. Sie sind sind außerdem naturbelassen und ohne Einsatz von Chemie hergestellt.

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Eine Antwort

  1. Danke für den informativen Beitrag über Anti-Allergie Decken. Mir war gar nicht bewusst, dass die Enzyme, welche in der Darmwand der Seidenspinner-Raupen produziert werden, auch bei Allergien zur Anwendung kommen. Gut zu wissen, denn meine Tante hat mit Allergien zu kämpfen, das gebe ich gerne weiter.

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